Call for Paper

Medienpädagogische Erfahrungsräume zwischen Tradition und Innovation. 
Organisationsstrukturen und Lehren – ethische Diskurse ermöglichen. 
Bandherausgeber*innen: Ulf-Daniel Ehlers und Ricarda T.D. Reimer
 
Digitalisierung ermöglicht Bildungsinstitutionen vom Kindergarten bis hin zur Senior:innenweiterbildung die Umsetzung und Gestaltung neuer Lern- und Erfahrungsräume. Die vielfältigen Technologien erfordern einerseits eine professionelle medienpädagogische/-didaktische Expertise sowie andererseits spezifisch ausgerichtete organisationale Rahmenbedingungen und Strukturen.
Hierzu konnten zahlreiche Erfahrungen in der Lehre sowie den Organisationsstrukturen, nicht erst seit Corona, gesammelt werden. Zum Diskurs steht, wie sich Bildungsinstitutionen und deren Bildungsverantwortliche, vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen sowie des Wissens einer über 30-jährigen medienpädagogisch-digitalen Forschung und Praxis einer durch Technologien geprägten Welt zuwenden (Kerres, 2018) – respektive diese im Sinne einer Kultur der Digitalität mitgestalten (Stalder, 2016). Denn letztendlich ist es Ziel, Lernenden über Fachinhalte hinaus Future Skills zu vermitteln und für mögliche Zukünfte auszubilden (Ehlers, 2020). Im Sammelband wird ein besonderer Blick auf den Bereich der „Ethischen Kompetenzen“ gerichtet.
 
Lernen in leiblicher Präsenz wird ergänzt mit synchronen und asynchronen Kommunikationsmöglichkeiten (z.B. Videokonferenzsystemen, Learning Management Systemen) oder auch hybriden Settings sowie der Schaffung von (Lern)Räumen in 3D, in denen Menschen mit ihren Avataren interagieren. Überdies sind Augmented/Virtual Reality und KI-Szenarien (Buchner, 2022; Schleiss u.a., 2023) oder Humanoide Roboter in der Bildung (Reimer u.a., 2021) auf dem Vormarsch. 
Es ist notwendig, dass sich Bildungsinstitutionen mit eigens dafür ausgerichteten Organisationseinheiten sowie entsprechend qualifizierten Mitarbeiter*innen den anstehenden medienpädagogischen und organisationalen Fragestellungen im Zeitalter der Digitalisierung auseinandersetzen (Volk u.a., 2024).
In diesem Kontext gewinnen zunehmend ethische Aspekte in der Bildung an Bedeutung und dies nicht erst seit Aufkommen von Chatbots und der aktuellen KI-Diskussion. Die Mensch-Maschinen-Schnittstelle rückt ins Zentrum des Interesses. Diese Schnittstelle ist auch für die Kommunikation mit Robotern zentral oder für den Umgang mit und die Gestaltung von Lerninhalten bspw. auf Learning Management Systemen.
Insgesamt, so lässt sich konstatieren, bedarf es einer engen Verknüpfung von medienpädagogischem Wissen und ICT-Kenntnissen, denn diese Expertise bildet die Basis für die erforderliche Schnittstellenkompetenz und der entsprechenden Kommunikation in und für eine zukunftsgerichtete Bildung in den Organisationen bis hin zum konkreten Unterricht und der Lehre. 
 
In dem Band sollen Beiträge Platz finden, die Lehr-/Lernerfahrungen, bestenfalls anhand von Praxisbeispielen, analysieren/reflektieren und sich zugleich theorieorientiert dem Digitalisierungsdiskurs, d.h. im Speziellen ethischen Reflektionen in der Bildung zuwenden oder Fragen der Organisationsentwicklung aufgreifen und mögliche Organisationsstrukturen für eine zukunftsorientierte digitale Bildung aufzeigen. 
 
Mit dem Band wird das Ziel verfolgt, Erfahrungsperspektiven aus der Erziehungswissenschaft und der Bildungsforschung ausdrücklich mit Ansätzen der Medienpädagogik in Beziehung zu setzen. Der Sammelband wird sich entlang der Lebensspanne (vom Kindergarten, Schulen/Schüler:innen, Hochschulen/Studierende bis hin zu Weiterbildungsteilnehmenden der (beruflichen) Bildung, Erwachsenen-, Seniorenweiterbildung etc.) und ihren Bildungsinstitutionen orientieren.
 

Ein Abtract im Umfang von max. 3.500 Zeichen senden Sie bitte (plus Kurzbiografie) bis zum 26.08.2024 an mail@erfahrung-bildung.comIm Anschluss an die Sichtung der Abstracts findet eine Auswahl für den Sammelband statt – Sie werden schnellstmöglich informiert (ein Beitrag im Sammelband umfasst ca. 4.000 Wörter) und ist für Januar 2025 avisiert. Hinweise zur inhaltlichen und formalen Gestaltung werden im Zuge der Rückmeldung an die Autor:innen der angenommenen Beiträge übermittelt. Der Sammelband erscheint in der Reihe „Erfahrungsorientierte Bildungsforschung“ des Verlags Beltz Juventa. 

Literatur:
 
– Buchner, J. (2022). Lernen mit einem Augmented Reality Escape Game: Der Einfluss didaktischer Variationen auf den Lernerfolg und das Immersion. [Dissertation, Universität Duisburg-Essen].
– Ehlers, U.-D. (2020): Future Skills. Lernen der Zukunft – Hochschule der Zukunft. Wiesbaden: Springer.
– Reimer, R.; Flückiger, S. (2021): «Wachsame Maschinen. Freiräume und Notwendigkeit der Verantwortungsübernahme bei der Entwicklung sozialer Roboter und deren Integration in Bildungsinstitutionen». In: Stapf, I., Ammicht Quinn, R., Friedewald, M, Heesen, J., Krämer, N. (Hg). Aufwachsen in überwachten Umgebungen – Interdisziplinäre Positionen zu Privatheit und Datenschutz in Kindheit und Jugend. Tagungsband des Forum Privatheit, Nomos Verlag Berlin, S. 125–140. 
– Kerres, M. (2018): Bildung in der digitalen Welt: Wir haben die Wahl. In: denk-doch-mal.de, Online-Magazin für Arbeit-Bildung-Gesellschaft, Ausgabe 02-18 (Berufliches) Lernen in digitalen Zeiten.
– Schleiss, J., Mah, D.-K., Böhme, K., Fischer, D., Mesenhöller, J., Paaßen, B., Schork, S., & Schrumpf, J. (2023): Künstliche Intelligenz in der Bildung. Drei Zukunftsszenarien und fünf Handlungsfelder. Berlin: KI-Campus. 
Stalder, F. (2016): Kultur der Digitalität. Suhrkamp.
– Volk, B.; Keller, S. A. (2022): Einheit statt Vielfalt? Hochschulentwicklung und die Bedeutung von Wissenschaftsmanagement für die organisationale Identitätsbildung im 21. Jahrhundert. DUZ Wissenschaft & Management, 01, 25–33.

Reihe Studienverlag:

Hier finden Sie vormals erschienene Bände der Reihe:
«Erfahrungsorientierte Bildungsforschung»

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